Die Lübeck Pop Symphonics in der Presse

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27.01.2024, Lothar Kullack

Nun kann Edu-art auch singen

Am Wochenende wurde die neue Mehrzweckhalle des Berufsbildungszentrums mit dem ersten Konzert eingeweiht

Jetzt kann Edu-art, die neue Halle des Berufsbildungszentrums in Bad Segeberg, auch noch singen und musizieren. Und wie: Mit dem wunderbaren 90köpfigen Ensemble der Pop-Symphonics aus Lübeck und deren Programm „Kindheitsträume“ wurde am Wochenende die Mehrzweckhalle öffentlich eingeweiht. Diese Halle sei einzig, aber nicht artig, unterstrich Landrat Jan Peter Schröder.

  Der Landrat – zur Begrüßung sogar aufs Dirigentenpult gestiegen, bevor er eilig weiter zum Eisbeinessen der Feuerwehr musste – erklärte, dass diese Aula bereits zweifach ihre Eignung bewiesen habe: Als Tagungsort für den Kreistag, als Veranstaltungs-Mittelpunkt des Bad Segeberger Neujahrsempfangs und nun eben auch als Konzertsaal. Er sei froh, dass der große Neubau all diese Funktionen erfülle und zudem noch über Klassen- und Büroräume sowie eine große Pausenhalle verfüge. Werden die wandelbaren Saal-Elemente geöffnet, ist Platz für 400 Menschen – beim Eröffnungskonzert waren es „nur“ 360 Besucherinnen und Besucher, weil bereits die Pop-Symphonics mit 90 Mitwirkenden in Orchester, Chor, Band und Technik viel Platz brauchen.

 „Für dieses Konzert haben wir die Bühne noch um 20 auf 100 Quadratmeter vergrößern müssen“, erklärte Schulleiter Heinz Sandbrink. „Das macht pro Musiker nur 1,1 Quadratmeter ­– nach der Tierhaltungsverordnung wäre das gar nicht zulässig.“ Sandbrink hatte nicht allein launige Begrüßungsworte mitgebracht, er erläuterte auch, wie es zum von einem Gremium aus Schülern, Lehrern und Mitarbeitern ausgewählten Namen „Edu-art“ gekommen sei. Nach Vorschlägen wie „Tomato Tower“, „Sandcrawler“ oder „Elphis Schwester“ setzte sich Edu-art durch – eine Zusammenfassung aus den englischen Begriffen Education (Bildung) und Art (Kunst). Genau das wünsche man sich für die Halle, dass hier Kulturschaffende, Lehrende und Lernende mit Mut und Kreativität an ihre Aufgaben gingen. Die Dynamik, die durch die schrägen Wände und die rote Außenfassade deutlich werde, solle sich „hoffentlich auch einmal in den Köpfen der Schüler wiederfinden“.

  Dynamisch agierte zur Feier jedenfalls schon einmal der aktuelle Abi-Jahrgang: Die jungen Frauen und Männer hatten die Getränkeversorgung übernommen, mit der sie Geld für ihren kommenden Abi-Ball sammelten.

 Die Akustik der großen Aula zeigte sich dem enormen Klang eines vielköpfigen Orchesters durchaus gewachsen. Doch „Edu-art“ kann jetzt nicht nur hervorragend singen und musizieren, die Halle hat nun sogar ihre eigene Hymne, eingangs des Konzertes vorgestellt und komponiert vom Pop-Symphonics-Dirigenten Martin Herrmann – selbstverständlich in den Tonarten E-d-a. Das Programm „Kindheitsträume“ sorgte immer wieder für reichlich Szenen- und einem jubelnden Schlussapplaus. Als Themen hatten sich die Symphonics vor allem Melodien aus Filmen und Musicals, aber auch aus Videospielen wie Tetris oder Baba Yetu, ausgesucht. Der Chor begeisterte mit dem a capella vorgetragenen „Dream with the angels“ – akustisch schon deshalb von großer Klarheit, weil jede und jeder der 16 Sängerinnen und Sänger in ein eigenes Mikro sang.

 Überragend auch die Gesangssolistinnen Alena Nag und Rowena Kukkel, anfangs mit Melodien aus Disney-Filmen, im zweiten Teil dann noch mit „Superstition“ von Stevie Wonder oder dem Bond-Thema „No time to die“. Auch die männlichen Solisten sollen hier nicht vergessen werden: Marco Wiskandt bewies gewaltige Stimmkraft mit „Heaven on their minds“ (aus „Jesus Christ Superstar“) sowie der Hymne „We are the Champions“. Timo Macdonald (zugleich am Keyboard) überzeugte mit Prince‘ „Purple Rain“ und Christoph Linse (zugleich an der E-Ukulele) sorgte mit „I wanna be like you“ aus Disneys Dschungelbuch für weitere Jubelstürme. Vollends aus dem Häuschen geriet das Publikum beim Schlussakt, einem Medley aus beliebten Kinderserien. Insgesamt ein stimmiges, begeisterndes Programm, das manche wohl an die eigene Kindheit zurückdenken ließ – wobei, wie Symphonics-Moderator Hendrik Harms erklärte, „die Kindheit auch in unserem Orchester zu deutlich unterschiedlichen Zeiten stattgefunden hat“.

Wir danken Herrn Kullack von den LN für die Rohfassung seiner Kritik sowie einiger Bilder vom Eröffnungskonzert des EduArt in Bad Segeberg vom 27.01.2024.

15.09.2023, OK HL

Lübeck FM - - Reflex – das Nachrichtenmagazin

Link zur Originaldatei (extern): https://www.oksh.de/hl/hoeren/mediathek/?beitrag=echt-nordisch-luebeck-pop-symphonics

27.06.2023, Lothar Kullack

Vom Südpol aus ist alles Norden

Fetenstimmung in der MuK mit den Pop Symphonics der Universität zu Lübeck ­­­­­­­­­­­­­­– wirkungsvoll verstärkt durch den Passat-Chor und Sängerin Norma

Gleich nebenan war das Volksfest, doch die eigentliche Fete tobte am Wochenende in der MuK: Mit ihrem Programm „Echt nordisch!“ sorgten die Pop Symphonics in der ausverkauften Musik- und Kongresshalle für echte Partystimmung und jubelnden Applaus. Das Symphonics-Sinfonieorchester samt Solisten, Chor und Band wurde dabei noch verstärkt von den Männern des Passat-Chors und von Sängerin Norma.

 Von Abba über den traditionellen „Sommarpsalm“ aus Schweden, für Orchester kunstvoll aufbereitete Stücke von Roxette, Loreen oder aus den bekannten Musicals und Filmen wie „Frozen“ oder „Hamilton“: Musikalisch stimmt bei den Pop Symphonics unter Leitung ihres versierten Dirigenten Martin Herrmann schlichtweg alles. Dass der Begriff nordisch bis zur abschließenden Zugabe – „Nordisch by nature“ von Fettes Brot – dabei sehr weitgefasst wurde, störte wohl niemanden. Denn wie bemerkte Hendrik Harms, Moderator des Abends, ebenso treffend wie unwiderstehlich: „Vom Südpol aus betrachtet, ist alles Norden.“

  Der am teilweise frenetischen Beifall leicht fest zu machende Erfolg dieses Ensembles liegt neben der mehr als soliden Orchester- und Chorleistung nicht zuletzt auch an hervorragenden Solisten. Marco Baldelli ist da zu nennen, beeindruckender und einfühlsamer Pianist bei Richard Addinsells „Warschau Concerto“, sowie vor allem die herausragenden Gesangssolistinnen Rowena Kukkel („Leise“ des Lübeckers Florian Künstler, „Euphoria“ von Loreen), Johanna Reckzeh („Listen to your heart“ von Roxette) und Alena Nag mit ihren Szenen aus „Frozen“. Besonders starken Beifall bekamen zurecht auch die Gesangssolisten Marco Wiskandt für sein Solo „Die Zeit, die mir noch bleibt“ aus dem schwedischen Musikfilm-Drama „Wie im Himmel“ sowie nicht zuletzt auch Timo Macdonalds für seine Paraderolle des King George aus „Hamilton“.

 Die sorgsam ausgewählten musikalischen Gäste passten nahtlos zum Niveau und zum Spaß, den die Gastgeber verströmten: Der Passat-Chor unter Leitung von Michael Cordes – übrigens der älteste, noch existierende Männerchor Deutschlands – hatte außer diversen Shantys noch Hans Albers unsterbliches „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ mitgebracht, und Sängerin Norma (27) ließ man mit ihrem dreisprachigen Soloprogramm (deutsch, plattdeutsch, friesisch) erst nach Zugaben von der Bühne. Der Rat der Sängerin von der Insel Föhr bei zuweilen auch misslichen Wendungen des Lebens: „Opstahn, wiedergahn“ – schlicht: aufstehen, weitergehen.

  Die vor 15 Jahren von vier begeisterten jungen Musikern und Komponisten für ein Projekt gegründeten Pop Symphonics sind nach wie vor das jüngste studentische Musikensemble der Lübecker Universität. Längst machen nicht allein Studierende der Hoch- und der Musikhochschule mit: Ehemalige, einige Profis und begabte Solisten verstärken das Sinfonieorchester samt Jazzcombo und Chor wirkungsvoll. Mitwirkende sind auch Menschen, die ganz einfach Freude am gemeinsamen Musizieren haben und die sich den spaßigen, aber zugleich harten Proben unterziehen mögen. Träger ist inzwischen ein Verein, der Lübeck Pop Symphonics e.V..

 „Das ist unser erstes Konzert im Hauptschiff der MuK, und dann ist es sogar ausverkauft, und das bereits seit Februar“, freute sich Pops-Moderator Hendrik Harms auf offener Bühne. Er und seine Mitstreiter dürfen sich sicher sein, dass der harte Kern der Symphonics-Freunde dieses Ensemble gern wieder einmal an dieser exponierten Stelle hören möchte.

Wir danken Herrn Kullack (LN) für die Überlassung der Rohfassung seiner Konzertkritik vom 27.06.2023 für die Lübecker Nachrichten.